Nachdem ich mir hier nach einigen Tagen in dieser Megametropole (wohlgemerkt ist
Buenos Aires die 2. groesste Stadt nach
São Paulo auf dem suedamerikanischen Kontinent mit ca. 15 Millionen Einwohnern) die Fuesse wund gelaufen habe, muss ich mal eben zusammenfassen, was es hier so alles zu tun und zu sehen gibt. Obwohl ich zwar 1998 das komplette Touri-Programm schon mal "durchgezogen" habe, war das dieses Mal nochmals Pflicht. Man vergisst ja so viel ;-)
Naja, ich bin natuerlich nicht nur gelaufen, sondern auch mal mit der U-Bahn gefahren, hier
Subte genannt (von subterraneo, " meine" Linie ist die Linie D bis zur Station
Ministro Carranza) und habe auch schon das ein oder andere Mal einen Bus benutzt. Bei ungefaehr 500 Buslinien faellt da die Auswahl besonders leicht...
Der historische Stadtteil
San Telmo, mit kleinen Gassen, oft noch gepflastert, Antiquariatsgeschaeften, Cafés die vor 100 Jahren schon so aussahen, ist sicher einer der Hoehepunkte von BsAs. Sonntags ist Flohmarkt und jede Menge Tango tanzende Paerchen sind auf den Strassen, um sich den ein oder anderen Peso zu verdienen. Kuenstler, Freidenker und die ganze esoterische Raeucherstaebchen-Gemeinschaft finden sich hier in Frieden zusammen.
La Recolata ist weniger alternativ als eher gut buergerlich angehaucht bishin zur gehobenen Klasse. Schoene, teure Haeuser und Wohnungen und auch der beruehmte gleichnamige Friedhof wird gerne dazu benutzt, seinen Reichtum auch nach dem eigenen Ableben noch zu Schau zu stellen. Gegenueber zahlreichen, ueppigen, aus Marmor hergestellten Mausoleen sieht das Grab von Eva Duarte/Perón (N° 57) eher schlicht aus.
Palermo, wo ich gerade wohne, steigt schon seit laengerem zu einem Prenzlauer Berg auf. Massenhaft Szenekneipen, Designlaeden, hippe Leutchen, Internationalitaet und jede Menge gute Restaurants laden zum abhaengen ein, insbesondere rund um die
Plaza Serrano und entlang der
Calles Armenia/Honduras/Malabia/Costa Rica etc. Wer kommt, bleibt.
Das alte Hafenviertel
La Boca, mittlerweile fast liebevoll heruntergekommen, lockt mit bunten Haeusern,
El Caminito, die Besucher an. Teilweise gut restauriert, teilweise aus Blech gebaut, jedenfalls jedoch fuer den Touri herausgeputzt. Doch nicht alles, was glaenzt ist auch aus Gold: Jeder Reisefuehrer warnt davor, die Hauptattraktionen in diesem Stadtteil zu verlassen, es koennte gefaehrlich werden. Was auch immer das heissen mag.... Maradona und sein Fussballclub Boca Junior gehoeren hierher wie das Fussballstadion Bombonera, das wie eine "Pralinenschachtel" den Stadtteil ueberragt.
Puerto Madero, seit 1998 noch groesser geworden, ist das moderne Zentrum der Schoenen und Reichen. Aus alten Hafenpackhaeusern wurde ein teures, trendy Viertel geschaffen mit einer wahnsinns Auswahl an Restaurants und jeder Menge Loft-Appartments. Ganz aehnlich wie in
Melbourne Southgate, die Pakhuizen in
Rotterdam, die Waterfront in
Capetown oder vielleicht auch wie die
Hamburger Speicherstadt. Das Auge isst mit ;-)
Das Zentrum von BsAs strotzt nur so vor Prachtbauten, Finanztempeln, Buerogebaeuden rund um die
Plaza de Mayo. Dann ist da die
Avenida 9 de Julio, die, laut Aussage der Argentinier, angeblich breiteste Strasse der Welt sein soll, mit ihren ingesamt 16 Fahrbahnen, 8 in jede Richtung. Um hier einmal rueber zu gehen, muss man ganz schoen viel Zeit mitbringen...Und die
Calle Florida laesst dem Shoppenden keine Wuensche offen...